Den Übergang zu kohlenstoffarmen Gebäuden vorantreiben

In fünf asiatischen Ländern unterstützt die Internationale Klimaschutzinitiative den Klimaschutz im Gebäudesektor.
Gebäude tragen wesentlich zu den Treibhausgasemissionen bei und machen fast 40 Prozent der weltweiten energiebedingten Kohlenstoffemissionen aus . Bis 2060 wird sich die weltweite Gebäudefläche voraussichtlich verdoppeln - was zu einem höheren Energieverbrauch und Kühlbedarf führt.
In Asien ist diese steigende Nachfrage eine große Herausforderung, weil die Städte stetig wachsen. Die Regierungen bemühen sich um die Einführung klimafreundlicherer Designs und nachhaltiger Materialien. Die Umsetzung der Vorschriften zur Energieeffizienz von Gebäuden ist jedoch aufgrund verschiedener Hindernisse nicht ausreichend. Dazu gehören beispielsweise mangelndes Verständnis bei den subnationalen Behörden, fehlendes Bewusstsein bei den Fachleuten in der Branche sowie unzureichende Finanzierung und Anreize.
Das Projekt „Die kohlenstoffarme Gebäudewende in Asien“ (Asia Low Carbon Buildings Transition ALCBT), das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gefördert wird, geht diese Herausforderungen: Es gibt Impulse für einen landesweiten Übergang zu kohlenstoffarmen Gebäuden in Kambodscha, Indien, Indonesien, Thailand und Vietnam. Es unterstützt die Entwicklung von standardisierten Instrumente und Systemen, die Verbesserung der fachlichen Kompetenzen, die Eröffnung von Finanzierungswegen und die Weitergabe von Wissen an wichtige Akteure des öffentlichen und privaten Sektors.
Standardisierung von Instrumenten und Systemen für das Management von Kohlenstoffemissionen
Das Projekt entwickelte das Building Emission Assessment Tool (BEAT), eine standardisierte Methode zur Bewertung und Verwaltung von Kohlenstoffemissionen in neuen und bestehenden Gebäuden. Regierungen können es in Baugenehmigungsverfahren integrieren, um Verbesserungen über einen längeren Zeitraum zu überwachen und fundiertere Entscheidungen zur Unterstützung nationaler Nachhaltigkeitsziele zu treffen.
Eine Offline-Version wurde in Kambodscha und Indien getestet, während eine interaktive Web-Version in der Entwicklung ist. Ergänzend zu BEAT wird auch ein Instrument zur Überwachung, Berichterstattung und Überprüfung (Monitoring, Reporting, and Verification, MRV) entwickelt, um die Fortschritte auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel im Gebäudesektor transparenter und nachvollziehbarer zu machen.
Um die Finanzierung von kohlenstoffarmen Gebäuden zu erleichtern, wird im Rahmen des Projekts eine regionale One-Stop-Shop-Plattform (OSS) eingerichtet, die als zentrale Anlaufstelle für bewährte Verfahren und Investitionsmöglichkeiten dienen soll. Die OSS, die 2025 an den Start gehen soll, bringt wichtige Akteure wie Bauträger und Eigentümer, Investoren und Finanzinstitute zusammen und beschleunigt energieeffiziente Gebäudeprojekte durch die Vermittlung von Investitionen.
Politische Maßnahmen für Klimaneutralität bis 2050 unterstützen
Im Rahmen des Projekts wurden in Kambodscha, Indien und Indonesien die Politikansätze im Gebäudesektor überprüft und eine institutionelle Bestandsaufnahme durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit den Regierungspartnern geteilt und durch laufende Szenario-Modellierungen in Richtung Netto-Null-Gebäude ergänzt.
Auf subnationaler Ebene wurden in den indischen Bundesstaaten Kerala, Haryana und Uttar Pradesh sowie in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh neben der laufenden Gebäudebewertung zur Identifizierung von Pilotprojekten für LCB-Investitionen auch Analysen der politischen Lücken und der Umsetzung der politischen Ziele vorgenommen. Ergänzend wurden auch der vorhandene Gebäudebestand, die Baupraktiken und Möglichkeiten zur Verbesserung der Baugenehmigungsverfahren analysiert.
Zu den bemerkenswerten Leistungen gehören Beiträge zur Kerala Cool Roof Policy 2004-2009 und zum Energy Conservation & Sustainability Building Code (ECSBC) für Gewerbe- und Bürogebäude in Indien.
Ausbau von Wissen und Fähigkeiten für kohlenstoffarme Gebäude
LCB-Schulungsmodule wurden entwickelt und werden in allen Projektländern eingeführt, um Fachleuten aus der Industrie (einschließlich Materialherstellern, Gebäudeentwicklern, Bauunternehmern und -eigentümern, Architekten und Designern, Energieauditoren, Energiedienstleistungsunternehmen (ESCOs)) sowie Fachleuten aus Banken und Finanzierungsinstitutionen das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die für die Umsetzung energieeffizienter Lösungen erforderlich sind. Inhalt und Durchführung sind auf den lokalen Kontext zugeschnitten und werden in die Landessprache übersetzt, um die Wirksamkeit zu erhöhen.
Das LCB-Schulungsprogramm wurde im Dezember 2024 in Kambodscha und im Januar 2025 in Indien erfolgreich eingeführt. Die Schulung der Lehrkräfte erfolgte in lokalen Einrichtungen durch interaktive Diskussionen, Fallstudien und praktische Übungen. Mit dem Ziel, mehr als 4.000 Fachleute auszubilden, fördert das Programm den Aufbau eines nachhaltigen Netzwerks in den lokalen Gemeinschaften. Die ausgebildeten Fachleute werden weiterhin als Beraterinnen und Berater tätig sein, um einen kontinuierlichen Wissensaustausch zu gewährleisten.
Über das IKI-Projekt „Die kohlenstoffarme Gebäudewende in Asien"
Das Projekt befasst sich mit Regulierungs-, Kapazitäts- und Finanzierungslücken, die eine großflächige Einführung von LCB verhindern. Die Projektmaßnahmen bauen fachliche und institutionelle Kapazitäten für Stadt- und Landesregierungen auf, um einen Beitrag zu den nationalen Zielen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus Baumaterialien und -betrieben zu leisten.
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