17.05.2017

Chile: Einspeisung Erneuerbarer in das Stromnetz wird optimiert

Windräder in Chile
Windräder in Chile; Foto: Hugo Muñoz/GIZ

Ein neues effizientes und zentralisiertes Vorhersagesystem reduziert Unsicherheiten im Netzbetrieb bei hoher Einspeisung variabler Erneuerbarer Energien.

Der seit Jahresbeginn neu gebildete, chilenische Netzbetreiber Coordinador Eléctrico Nacional arbeitet künftig mit einem effizienten und zentralisierten Vorhersagesystem. Ziel des neuen Vorhersagesystems ist es, durch verlässliche Daten die Unsicherheiten im Stromsystem zu reduzieren. Schwankungen können durch die Variabilität,  insbesondere der Solar- und Windenergieproduktion entstehen. Die verbesserte Prognose ermöglicht eine gezieltere Planung des Kraftwerkseinsatzes und der Reserven. Dadurch wird das Stromsystem nicht nur flexibler, sondern auch sicherer und günstiger im Betrieb. Zurzeit richtet der nordamerikanische AWS Truepower in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber, der Nationalen Energiekommision CNE, dem Ministerium für Energie und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH das System ein. Möglich wurde das durch die Unterstützung des von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMUB) finanzierten DKTI-Projekts zur „Förderung der Solarenergie in Chile“.

Ken Pennock, Direktor für Netzlösungen bei AWS Truepower, erklärte in einem Workshop vor Vertretern der chilenischen Energiewirtschaft, öffentlichen Institutionen und dem Energieministerium, dass zusätzlich zu den bisher genutzten Daten der einzelnen Anlagen nun auch elektrische Signale und Wetterdaten in Echtzeit in die Vorhersagen einfließen und so ihre Genauigkeit verbessert wird. Beispielsweise werden hochauflösende Sattelitenaufnahmen zur Wolkenvorhersage für Solaranlagen genutzt.
Christian Santana, Leiter der Abteilung für Erneuerbare Energien beim chilenischen Energieministerium sagt:„In Anbetracht eines weiteren Zuwachses Erneuerbarer von erwarteten 20% bis zum Jahr 2020, ist ein verlässliches Vorhersagesystem der unterschiedlichen Energiequellen unabdingbar für die Energiesicherheit des Landes“. AWS Truepower hat schon im Rahmen des Ausschreibungswettbewerbs die Genauigkeit gegenüber dem aktuellen System verbessert – bei den getesteten Windparks um 3% und bei den Solarparks um 1%. Laut internen Studien des Ministeriums birgt dieses neue System eine signifikante Reduzierung der Betriebskosten des Stromsystems.   
AWS Truepower wird der Arbeitsgruppe monatliche Analysen der erreichten Genauigkeit in den Vorhersagen vorlegen. Der Jahresbericht enthält darüber hinaus Vorschläge zur kontinuierlichen Verbesserung für das Design des Vorhersagesystems. Alle Berichte werden auch auf der Internetseite des DKTI-Projekts  öffentlich zugänglich sein.

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