Biomasse: Vietnam setzt Zeichen für erneuerbare Energien

Als Agrarland hat Vietnam ein großes Potenzial für die energetische Nutzung von Biomasse. Mit der Erhöhung der Einspeisevergütung soll die energetische Verwertung von Bagasse aus der Zuckerrohrproduktion gefördert werden.
Als Agrarland hat Vietnam ein großes Potenzial für die energetische Nutzung von Biomasse. Dazu zählen Holzreste, Reisspelzen, Kaffeebohnenschalen, Reisstroh und Bagasse aus der Zuckerrohrproduktion. Im Jahr 2019 wurden jedoch nur 350 Gigawattstunden (GWh) Strom aus der energetischen Verwertung von Bagasse erzeugt. Aber das soll sich bald ändern.
Nach intensiven Bemühungen der vietnamesischen Regierung wurden Anfang März 2020 Änderungen der Einspeisevergütung für Strom aus Biomasse beschlossen. Premierminister Nguyen Xuan Phuc unterzeichnete am 5. März 2020 die Vereinbarung zur Erhöhung der Einspeisevergütung von 5,8 US-Cent/kWh auf 7,03 US-Cent/kWh für Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung und auf 8,47 US-Cent/kWh für Anlagen, die nur Strom erzeugen. Der Prozess zur Änderung der Einspeisevergütungen wurde vom Projekt „Klimaschutz durch nachhaltige Bioenergiemärkte in Vietnam (BEM)“ unterstützt. BEM wird von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gefördert und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt.
Einspeisevergütungen als Anreiz für die nachhaltige Nutzung von Biomasse
„Die Anpassung der Einspeisevergütung ist ein großer Fortschritt für den Ausbau der Stromerzeugung aus Biomasse in Vietnam. Die Einspeisevergütungen ist für Investoren und für Zuckerrohrproduzenten ein Anreiz, Blockheizkraftwerke, die mit Bagasse befeuert werden, zu bauen oder zu erweitern“, sagte Projektleiter Tobias Cossen. „Mit der Unterstützung unseres politischen Partners, dem vietnamesischen Industrie- und Handelsministerium, wollen wir die Voraussetzungen für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse verbessern. Dadurch sollen Investitionsprojekte zur Strom- und Wärmeerzeugung endlich bankfähig werden.“
In enger Zusammenarbeit mit dem vietnamesischen Ministerium unterstützt die GIZ beispielsweise die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Planung und Genehmigung von Anlagen zur energetischen Nutzung von Biomasse und verbessert die Kapazitäten des Privatsektors sowie von Finanzinstituten. Zudem fördert die Organisation die technische Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen vietnamesischen Stakeholdern und internationalen Partnern.
Das BEM-Projekt hat unter anderem die Weiterentwicklung der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Nutzung von Strom aus Biomasse unterstützt, dazu zählt insbesondere die Einspeisevergütung für Biomasse. Bis März 2023 wird die Projektarbeit fortgeführt - so leistet das Vorhaben einen Beitrag zu den Zielen der vietnamesischen Regierung, die erneuerbaren Energien auszubauen.
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