Biodiversitätsschutz im Golf von Kalifornien

Nach fast sechs Jahren stellt das Programm Schutz und nachhaltige Nutzung der Meeres- und Küstenbiodiversität im Golf von Kalifornien abschließend seine Ergebnisse vor.
Nach einer Laufzeit von beinahe sechs Jahren (2012-2018) ist das Programm Schutz und nachhaltige Nutzung der Meeres- und Küstenbiodiversität im Golf von Kalifornien (Mexiko) - kurz BioMar - offiziell abgeschlossen. Die wichtigsten Ergebnisse des Programms werden jetzt in einem Video und auf einer Online-Plattform vorgestellt (Spanisch und Englisch).
Aufgrund seiner großen biologischen Vielfalt besitzt der Golf von Kalifornien einen einmaligen ökologischen Wert: So sind die Küste und das Meeresgebiet mit seinen 898 Inseln Lebensraum von 25 Prozent aller Meeressäuger und beinahe 900 Fischarten. Allerdings ist die Region wirtschaftlich auf Fischerei und Tourismus angewiesen, was verschiedene Herausforderungen mit sich bringt. Zu den Gefahren zählen beispielsweise ungeregelte gewerbliche Tätigkeiten, der versehentliche Fang von gefährdeten Arten wie dem kalifornischen Schweinswal sowie eine nicht nachhaltige Entwicklung der Küstengebiete.
Vor diesem Hintergrund hat sich das BioMar-Programm auf 18 Meeresschutzgebiete (MPAs) in der Region konzentriert. Dabei bestand das Hauptziel des Programms darin, den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meeres- und Küstenbiodiversität im Golf von Mexiko zu verbessern. Das Programm gliederte sich in vier einander ergänzende Komponenten: Schutzgebietsmanagement, Replizierung von Best Practices, Mechanismen für Schutz und nachhaltige Nutzung sowie die Entwicklung einer gemeinsamen Vision.
Zu den wichtigsten Erfolgen des Programms gehört die Entwicklung von fünf Strategieplänen für MPA-Cluster im Golf von Kalifornien. Diese Cluster haben die Nutzung von Synergien sowie die Zusammenarbeit zwischen Behörden und anderen wichtigen Stakeholdern gefördert, die in und an den Meeresschutzgebieten im Golf von Kalifornien an der Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen beteiligt sind. Außerdem hat BioMar verschiedene grundlegende Scorecards eingeführt. Mit dieser Methodik lassen sich der ökologische Zustand und die ökologische Entwicklung aller 18 Schutzgebiete einschließlich ihrer Ökosysteme bewerten.
Darüber hinaus hat das Programm die Replizierung der Best Practices aus 15 erfolgreichen Modellen für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meeres- und Küstenbiodiversität gefördert. Eines dieser Modelle sieht die Stärkung eines Netzwerks von Akteuren vor, die sich in den mexikanischen Bundesstaaten Sonora, Sinaloa, Nayarit, Baja California und Baja California Sur für die Umwelt einsetzen (environmental promoters). Das Netzwerk bietet Personen, die Wissen über ökologische Zusammenhänge und Umweltschutzmaßnahmen vermitteln, die Möglichkeit, sich über ihre Erkenntnisse und (Lern)Erfahrungen auszutauschen. Dabei haben die Beteiligten im Rahmen eines partizipatorischen Prozesses einen so genannten Environmental Education Kit entwickelt, der sich inzwischen bei der Arbeit mit Schülern und Fischern in der Region bewährt hat.
Das Programm hat auf verschiedenen Schutz- und Nutzungsmechanismen wie den Zweckvereinbarungen aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine Strategie zum Schutz der Küsten und der Mangrovenwälder, die die Vergabe einer Konzession an eine staatliche Stelle vorsieht – in diesem Fall die mexikanische Kommission für Naturschutzgebiete (CONANP). Mithilfe dieses Instruments konnte das Programm in einem für CONANP reservierten Gebiet wirken, das 1.234 Küstenkilometer und eine Fläche von 131.312 Hektar mit verschiedenen Küstenökosystemen wie Mangrovenwäldern und Marschen umfasste.

Zur Schaffung von weiteren Schutzgebieten mit einer Gesamtfläche von 454.863 Hektar wurden fünf Vorstudien durchgeführt, in denen Gründe für den Ausweis neuer Schutzgebiete gesammelt wurden. Die Konzepte für die Schutzgebiete wurden von CONANP gebilligt und befinden sich derzeit in der Bearbeitungsphase; nach Abschluss dieser Phase können die Schutzgebiete offiziell ausgewiesen werden.

Das BioMar-Programme wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und CONANP im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) durchgeführt.
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