18.09.2024

Auf dem Weg zu einer zukunftsfreundlichen Kühlung

Eine Frau installiert eine Klimaanlage
Eine Technikerin installiert in Grenada eine Klimaanlage mit R290 (Propan).

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt den Übergang zu einer zukunftsfreundlichen Kühlung und war durch GIZ Proklima mit zwei Side Events auf einer internationalen Konferenz in Montreal vertreten. 

Aktuell ist der Kältesektor für bis zu 10 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das ist auf synthetische Kältemittel wie Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) mit einem sehr hohen Treibhauspotenzial und auf den hohen Energieverbrauch von Kühlgeräten zurückzuführen. Um den Teufelskreis aus steigenden Temperaturen, wachsendem Kühlbedarf und zunehmenden Treibhausgasemissionen zu durchbrechen, ist ein Umstieg auf Green Cooling-Technologien und ein nachhaltiges Kältemittelmanagement über den gesamten Lebenszyklus entscheidend. 

GIZ Proklima ist ein Projektcluster, das sich auf die Förderung von Green Cooling-Technologien konzentriert und durch einen Zusammenschluss aus verschiedenen von der IKI und anderen Fördergebern finanzierten Projekte gebildet wurde. Alle Projekte tragen zu den Zielsetzungen des Montrealer Protokolls und dessen Zusätzen bei. In diesem Zusammenhang nimmt der Projektcluster auch an den Konferenzen des Protokolls teil. In diesem Jahr war er im Juli 2024 in Montreal Gastgeber von zwei Side Events auf dem 46. Treffen der offenen Arbeitsgruppe der Vertragsparteien des Montrealer Protokolls (OEWG46): Ein Side Event beschäftigte sich mit dem Übergang zu zukunftsfreundlichen Klimaanlagen und Wärmepumpen und eines mit dem Kältemittelmanagement über den gesamten Lebenszyklus. 

Schutz der Ozonschicht und Bekämpfung des Klimawandels 

Das Montrealer Protokoll trat 1989 in Kraft und ist der erste universell ratifizierte Vertrag in der Geschichte der Vereinten Nationen. Durch die Einstellung der Produktion und des Verbrauchs von ozonabbauenden Stoffen (ODS) wie teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen (HFKW) dient es dem Schutz der Ozonschicht. Mit konkreten Zielvorgaben, Überwachung, Sanktionen und finanziellen Mechanismen hat das Montrealer Protokoll erreicht, dass sich das Ozonloch langsam erholt. 
 
Einige Branchen haben die ODS jedoch durch FKW ersetzt, die ein sehr hohes Treibhauspotenzial haben. Im Jahr 2016 haben sich die Mitgliedstaaten darauf geeinigt, auch die FKW schrittweise abzubauen. Im Kigali-Zusatz zum Montrealer Protokoll ist vorgesehen, dass die künftigen FKW-Emissionen im Vergleich zu einem Szenario ohne HFKW-Emissionskontrollen bis 2050 um etwa die Hälfte reduziert werden sollen. Dadurch könnte ein zusätzlicher Temperaturanstieg von 0,4 °C bis zum Ende des Jahrhunderts verhindert werden. Einmal pro Jahr erörtern die Mitgliedstaaten auf dem Treffen der offenen Arbeitsgruppe der Vertragsparteien die weitere Entwicklung des Montrealer Protokolls. 

Auf dem Weg zu Green Cooling-Technologien

Das Leapfrogging (Überspringen von Stufen der technologischen Entwicklung) hin zu Klimaanlagen und Wärmepumpen mit hoher Energieeffizienz, die natürliche Kältemittel verwenden, birgt ein enormes Minderungspotenzial bei sehr geringen Kosten. Es wird geschätzt, dass allein „grüne Klimaanlagen“ die globale Erwärmung um mehr als 0,1 °C reduzieren könnten. 

Um die Einführung nachhaltiger Kältemittellösungen zu beschleunigen, sind ein geeignetes regulatorisches Umfeld, Marktchancen und technologische Innovationen, einschließlich Sicherheitsmerkmalen, entscheidend. Das erste Side Event bot Einblicke in die neuesten Markttrends, Innovationen und regulatorischen Entwicklungen rund um brennbare Kältemittel, mit dem Schwerpunkt auf natürlichen Kältemitteln. Weitere Informationen zum Side Event finden Sie hier

Beschleunigung eines lebenszyklusorientierten Kältemittelmanagements

Jedes Jahr werden etwa 1,5 Gt CO2-Äquivalent durch unsachgemäß verwaltete oder entsorgte Kältemittel freigesetzt. Das entspricht den jährlichen Treibhausgasemissionen von 441 Kohlekraftwerken. Aktuell gehen weder das Montrealer Protokoll noch andere internationale Abkommen die Herausforderung der Anhäufung von ODS- und FKW-Banken in alten Kühlanlagen an. In diesem Zusammenhang bringt die Allianz für Ozon- und Klimaschutz (COPA) alle relevanten Akteure zusammen, um gemeinsam an ganzheitlichen Lösungsansätzen für ein nachhaltiges Management von ODS- und FKW-Banken zu arbeiten. Das zweite Side Event befasste sich mit dem wichtigen Thema des nachhaltigen Kältemittelmanagements und präsentierte Erfahrungen zu verschiedenen Aspekten wie Technologie, rechtliche Rahmenbedingungen und Finanzierungsmechanismen. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Text: M.-Theresa Bruns 

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

Videos zum Projekt

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