03.06.2016

Angolas Meereswirtschaft plant mit mehr als Öl

Angolanische Ministerin gibt Interview
Die angolanische Fischereiministerin Dr. Victoria de Barros unterstützt die Meeresraumplanung in Angola; Foto: Rogério Mota

Anlässlich einer Ministertagung zu einem IKI-Projekt unterstrich die angolanische Fischereiministerin die Bedeutung nachhaltig bewirtschafteter Meere.

Während einer Ministertagung zu einem IKI-Projekt am 28. April 2016 in Luanda (Angola) unterstrich die angolanische Fischereiministerin, Dr. Victoria de Barros Neto, die große Bedeutung einer Meeresraumplanung (MRP) für die Diversifizierung der angolanischen Meereswirtschaft.
Dabei dankte die Ministerin der deutschen Regierung, die durch die deutsche Botschaft in Angola vertreten war, für ihren Beitrag zur angolanischen Entwicklungsplanung, die sich mit dem Meeresgebiet des Landes befasst.

Die angolanische Küste ist 1.600 km lang und umfasst eine große ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) im Südostatlantik. Das Land ist für seine große marine Artenvielfalt sowie Erdölförderung im Atlantik bekannt. Die angolanischen Meeresgebiete sind Teil der marinen Ökoregion Benguelastrom (BCLME), an der auch Namibia und Südafrika beteiligt sind und die durch eine außergewöhnliche Produktivität und einzigartige Biodiversität gekennzeichnet ist. Das Projekt „Schutz und nachhaltige, faire Nutzung der marinen Ökoregion Benguelastrom“, das durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMUB) finanziert wird, unterstützt die Benguela Current Commission (BCC) und deren Mitgliedstaaten bei der Einführung einer Meeresraumplanung sowie der Bewirtschaftung der ökologisch oder biologisch bedeutsamen Meeresgebiete (EBSAs) der Region.

Angola ist einer der größten Ölexporteure Afrikas. Der größte Teil des Bruttoinlandsprodukts geht auf die Ölwirtschaft zurück. Aufgrund des niedrigen Ölpreises müssen Fischerei und andere Branchen der Meereswirtschaft jetzt einen größeren wirtschaftlichen Beitrag leisten, um die angolanische Meereswirtschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen und zu diversifizieren. Angola möchte die MRP nutzen, um die menschlichen Tätigkeiten auf dem Meer miteinander in Einklang zu bringen und dabei die Umwelt des Landes zu schützen. Dabei soll die Produktivität aller Branchen durch eine rationale Planung, Bewirtschaftung und Kontrolle der Meeresgebiete sowie die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen maximiert werden.

Neben der Ölindustrie ist die Fischerei der zweite bedeutende Wirtschaftszweig Angolas, der einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit leistet. Dr. de Barros Neto betonte auf der Veranstaltung, dass ein nachhaltiger Meeresraum für die Fischerei von größter Bedeutung ist: „Um unter Berücksichtigung der sozio-ökonomischen und ökologischen Gegebenheiten des Landes Nachhaltigkeit zu erreichen, müssen wir die angolanischen Meeresgebiete mithilfe der MRP sektorübergreifend und flexibel planen und bewirtschaften.“
An der Veranstaltung nahmen 60 Führungskräfte aus allen mit Meeresangelegenheiten befassten Ministerien (Öl, Umwelt, Transport und Fischerei) sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und des Privatsektors teil. Die Veranstaltung leistete einen wichtigen Beitrag, um die Grundlagen für die Umsetzung des IKI-Projekts zu legen, mit dem die nachhaltige Bewirtschaftung der angolanischen Meeresgebiete und der entsprechenden Meeresressourcen unterstützt werden soll.

Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist in Zusammenarbeit mit dem BCC und den zuständigen Ministerien der BCC-Mitgliedstaaten für die Umsetzung des vom BMUB beauftragten IKI-Projekts verantwortlich. Das Projekt hat ein Volumen von neun Millionen Euro und läuft bis April 2020.

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