30.03.2018

Africa GreenTec bringt sauberen Strom nach Afrika

Mit Solartainer haben die Bewohner von Amaloul Nomade Zugang zu sauberem Strom; Foto: Africa GreenTec
Mit Solartainer haben die Bewohner von Amaloul Nomade Zugang zu sauberem Strom; Foto: Africa GreenTec

Das deutsche Start-Up Africa GreenTec installiert Solartainer®, um den Menschen Zugang zu sauberer Energie zu ermöglichen.

Amaloul Nomade ist eins von rund 30.000 Dörfern im Niger. Hier kann das Thermometer tagsüber schon mal auf weit über 45 Grad Celsius klettern. Dann müssen die Bewohner ihre Tätigkeiten über die heißen Mittagsstunden einstellen und der Unterricht in der Schule ist kaum möglich. Eine elektrisch betriebene Klimaanlage, die Erleichterung schaffen würde, gibt es nicht, zumal das Dorf nicht ans Stromnetz angeschlossen ist. Auch die Lagerung von Lebensmitteln erweist sich als schwierig, denn der alte Dieselmotor, der zur Kühlung dienen soll, ist zu unzuverlässig. Die Treibstofflieferungen lassen oft auf sich warten und sind zudem sehr teuer. Für eine Beschäftigung in der Nacht bzw. im Dunkeln fehlt das elektrische Licht.

Anlieferung des Africa GreenTec-Solartainers im Dorf Amaloul Nomade in Niger; Foto: Africa GreenTec

Eine Möglichkeit, um diesen Problemen ein Ende zu bereiten, hat das Ehepaar Aida und Torsten Schreiber mit dem Social Start-Up Africa GreenTec entwickelt. Ein sogenannter Solartainer®, der Photovoltaikmodule sowie einen Batteriespeicher enthält. Anlass zur Gründung des Unternehmens gab 2014 der Besuch eines 20 MW-Dieselkraftwerks in Mali. „Wir wollten den Menschen eine Alternative bieten. Solarstrom ist einfach günstiger und vor allem sauberer,“ so Torsten Schreiber. In Mali hat das Unternehmen bereits drei Anlagen verwirklicht, 13 weitere befinden sich im Bau. Das Projekt in Amaloul Nomade ist nun das erste Projekt im Niger.

Das Team von Africa GreenTec lädt den Solartainer ab; Foto: Africa GreenTec

Dank des integrierten Batteriespeichers können die Bewohner auch nach Einbruch der Dunkelheit Strom nutzen. Die 41 kWp Anlage ist einfach zu transportieren und in Betrieb zu nehmen. In Amaloul Nomade versorgt sie nach dem Anschluss aller Zähler 300 Haushalte. Die Wartung übernimmt derzeit noch ein Dienstleister in der nahegelegenen Regionalhauptstadt Tahoua, sobald in Niger aber mehrere Anlagen aufgebaut sind, wird Africa GreenTec, wie in Mali, ein lokales Serviceteam ausbilden.

Ausklappen der Solarmodule aus dem Solartainer; Foto: Africa GreenTec

Die Projektumsetzung, der Transport und Aufbau des Solartainers erfolgte im Rahmen des Projektes Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft, welches von der DEG – Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH als Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMU) umgesetzt wird. Ziel des Vorhabens ist es, mithilfe einer Pilotanlage zu demonstrieren, wie ländliche Regionen im Niger durch mobile Solarkraftwerke wirtschaftlich und nachhaltig elektrifiziert werden können. 

Amaloul Nomade profitiert schon von der Anlage – denn heute ist das Dorf abends lebendig, die Menschen treffen sich, um bei einem Tee zu reden, zu arbeiten oder online zu surfen – denn auch einen satellitengestützten Internet-Anschluss hat Africa GreenTec eingerichtet. Neue Geschäftsmöglichkeiten, wie die Lagerung und der Verkauf von leicht verderblichen Lebensmitteln, entstehen durch die Möglichkeit, kleine elektrische Geräte anzutreiben.

Das Dorf hilft mit: Ausklappen der Solarmodule aus dem Solartainer; Foto: Africa GreenTec

Africa GreenTec zeigt damit, wie man Afrika nachhaltig und dezentral mit Strom versorgt – und hat noch Großes vor: Das Unternehmen finanziert mit einer Anleihe die Lieferung und Installation von 50 Solartainern in Mali und ermöglicht damit bis zu 250.000 Menschen Zugang zu sauberer, günstiger und zuverlässiger Energie.

Das ZDF sendet am 1. April 2018 die Dokumentation „Planet E - Die Solarstrom-Macher“, die Aida und Torsten Schreiber bei der Installation der ersten Solartainer begleitet.

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