Nationale Anpassungspläne

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Der NAP-Prozess wurde 2010 im Rahmen des Cancun Adaptation Framework ins Leben gerufen, um Entwicklungsländer und vor allem die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) darin zu unterstützen, ihre mittel- und langfristigen Anpassungsbedarfe in bestehende Planungsprozesse zu integrieren. Die Integration findet dabei sektorübergreifend und auf allen Ebenen der politischen Entscheidungsfindung statt, da Anpassung ein Querschnittsthema ist, das eine Bandbreite von Sektoren berührt. Mit dem Übereinkommen von Paris werden nun alle Vertragsstaaten aufgefordert, sich mit Prozessen zur Planung der Anpassung und der Durchführung von Anpassungsmaßnahmen zu befassen. Gleichzeitig gewinnt der NAP-Prozess auch für die Umsetzung und Überprüfung der im Pariser Klimaabkommen verankerten nationalen Klimabeiträge (NDC) zunehmend an Bedeutung, die mehrheitlich Ziele zu Anpassung beinhalten. 

Der NAP-Ansatz: ein sektorübergreifender Prozess 

Der NAP-Prozess beschreibt einen umfassenden integrierten nationalen Prozess. Er schafft Institutionen, die dabei helfen sollen, dass alle Sektoren und Regionen gemeinsam heutige und künftige Risiken erkennen und programmatische sowie politische Prioritäten so setzen können, dass die Resilienz erhöht und Schäden vermieden werden. Es handelt sich bei Nationaler Anpassungsplanung also nicht ausschließlich um die Anfertigung eines weiteren, alleinstehenden Planungsdokumentes. Vielmehr ist der NAP-Prozess als sektorübergreifender Koordinierungsprozess zu verstehen, der von der politischen Willensbildung und Institutionalisierung, über die Identifikation und Priorisierung von Anpassungsoptionen bis hin zu einer Umsetzungsstrategie und deren Überprüfung reicht.

In vielen Ländern, und besonders in den LDC, fehlt es nach wie vor an Kapazitäten, einen komplexen und umfassenden Anpassungsplanungsprozess zu entwickeln und in Form von Institutionen sowie einem NAP-Dokument zu manifestieren. Hier gilt es, die Kapazitäten zu stärken, Innovationspotenziale innerhalb eines neuen Prozesses zu fördern und Positivbeispiele zu schaffen. Nur so kann ein Paradigmenwechsel hin zu einer klimaresilienten Entwicklung stattfinden. Genau an dieser Stelle setzt das IKI-Portfolio an. Vorrangiges Ziel ist dabei nicht, Einzelmaßnahmen für die Anpassung zu finanzieren, sondern Kapazitäten zur Planung, Konzipierung und Durchführung des NAP Prozesses zu stärken. 

Die IKI treibt die Umsetzung des NAP-Prozesses voran

Auch wenn Anpassungsmaßnahmen zunehmend in nationale Strategien und Sektorpläne integriert und mit nationalen Budgets versehen werden, besteht weiterhin hoher Bedarf für die Finanzierung der Umsetzung. Damit die im NAP-Prozess priorisierten Anpassungsmaßnahmen auch langfristig umgesetzt werden können, legt die IKI bei der Förderung des NAP-Prozesses einen Fokus auf den Nachweis des ökonomischen Nutzens von Anpassung. Hierdurch sollen einerseits Investitionsentscheidungen in Anpassungsmaßnahmen untermauert werden und vor allem unter Einbeziehung des Privatsektors in die Breite getragen werden. Zum anderen soll dies in die Entwicklung einer Finanzierungsstrategie einfließen, um Zugang zu privater und öffentlicher nationaler sowie internationaler Klimafinanzierung zu ermöglichen.

Die Einbindung von lokaler Bevölkerung steht im Fokus

Die Einbeziehung und Mitwirkung der lokalen Bevölkerung oder ihrer Interessensvertretungen ist ein wesentliches Element nachhaltig erfolgreicher Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Maßnahmen auf die Bedürfnisse der besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen ausgerichtet sind.

Die IKI fördert im Rahmen des NAP-Prozesses neben der horizontalen sektorübergreifenden Planung verstärkt auch die vertikale Koordinierung über alle Regierungsebenen. Dies erfolgt insbesondere durch den Kapazitätsaufbau von Akteurinnen und Akteure in subnationalen Regierungen und lokalen Organisationen und die Einbeziehung besonders vulnerabler Gruppen. Über die Förderung von lokaler und gemeindebasierter Anpassung (Community-based Adaptation, CBA) werden gezielt die Anpassungskapazitäten von Gemeinden gestärkt. Dies wird im Rahmen des NAP-Prozesses mit der nationalen Ebene verbunden, um hierdurch die Koordinierung von Planungs- und Budgetierungsprozessen der verschiedenen Regierungsebenen zu gewährleisten.

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