Lebendige Naturlandschaften - Bewahrung der ökologischen Konnektivität von schützenswerten Lebensräumen in Bhutan

Im Südwesten Bhutans gibt es besondere schützenswerte Biodiversität und Ökosystemleistungen (High Conservation Value Areas), die jedoch ohne einen formalen Schutzstatus sind. Für ihren dauerhaften Schutz auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene sollen sie ein integrativer Bestandteil einer umfassenden Landnutzungsplanung und auch in Managementplänen der Provinz-Fortverwaltungen berücksichtigt werden. Neben dem Aufbau von Wissen und Ressourcen innerhalb der Forstverwaltungen, stattet das Projekt sie ebenfalls mit technischem Equipment aus, um die Managementpläne zu monitoren und umzusetzen. Zudem unterstützt es die Gemeinden vor Ort bei der Verringerung von Mensch-Tier-Konflikten sowie der Sicherung der Wasserressourcen und Ausarbeitung von Geschäftsplänen, um zusätzliches Einkommen zu schaffen. Die Erstellung von Richtlinien, Pilotprojekten sowie der Austausch von Erfahrungen zwischen Provinzen und Behörden sollen Nachahmungseffekte auch in anderen Landschaften und Provinzen ermöglichen.

Projektdaten

Länder
Bhutan
IKI Förderung
8.873.998,00 €
Darin enthaltene Vorbereitungsphase
98.709,79 €
Laufzeit
04/2020 bis 03/2028
Status
laufend
Durchführungs -organisation
World Wide Fund for Nature (WWF) - Germany
Politischer Partner
  • Ministry of Agriculture and Livestock (MoAL) - Bhutan
  • Ministry of Energy and Natural Resources (MoENR) (Bhutan)
  • Ministry of Finance - Bhutan
  • National Land Commission (NLC) - Bhutan
Durchführungspartner
  • Tarayana Foundation (TF)
  • World Wide Fund for Nature (WWF) - Bhutan

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Sicherung von High Conservation Values (HCV):
    • Ein HCV-Screening wurde im Anschluss an die nationale HCV-Interpretation mit technischer Unterstützung des HCV-Netzwerks durchgeführt. Die Ergebnisse des HCV-Screenings wurden vom Department of Forests and Park Services (DoFPS) gebilligt und dem Sekretariat der National Land Commission (NLCS) zur Aufnahme in die nationale Landnutzungsplanung vorgelegt. Entwurf eines operationellen Leitfadens für HCV-Management und –Monitoring liegen vor (m.facebook.com/…).
    • Zwischen Januar und Juni 2024 führten die Divisional Forest Offices (DFOs) Konsultationen mit den lokalen Gemeinschaften und anderen Interessengruppen auf lokaler Ebene für die neun vorgeschlagenen High Conservation Value (HCV)-Gebiete durch (insgesamt nahmen 800 Personen an den Treffen teil).
    • Um bewährte Praktiken und Erkenntnisse aus dem Management und dem Monitoring von HCV-Gebieten auf Landschaftsebene zu gewinnen, unternahmen 24 Mitglieder, darunter die DFO-Management, Mitglieder der nationalen HCV-Expertengruppe und Mitglieder des Sekretariats der National Land Commission (NLCS) im Mai 2024 einen Studienbesuch in Sabah, Malaysia. Die gewonnenen Erkenntnisse werden bei der Verwaltung der HCV in Bhutan helfen, einschließlich der Entwicklung von Management- und Monitoringplänen.
  • Nationale Landnutzungszonierung:
    • Das Projekt unterstützt die vom NLCS durchgeführten Arbeiten zur Nationalen Flächennutzungsplanung (NLUZ) und zur Landnutzung und -bedeckung (LULC), in die HCV künftig integriert und in die nationale Flächennutzungsplanung einbezogen wird. Der LULC-Bericht wurde veröffentlicht (www.nlcs.gov.bt/… www.nlcs.gov.bt/…) und der NLUZ-Bericht wurde am 18. September 2023 veröffentlicht (www.bbs.bt/…:~:text=To%20promote%20the%20sustainable%20use,Minister%20in%20the%20capital%20today).
  • Entwicklung der Managementpläne für die Divisional Forest Offices (DFO):
    • a. Erhebung der Biodiversität:
      • Als Voraussetzung für die Entwicklung eines Bewirtschaftungsplans wurde von Ende 2022 bis Anfang 2023 in 9 Divisionsforstämtern auf einer Fläche von 3.168 km2 eine Schnellstudie zur Erhebung der Biodiversität erstellt. Die Erhebung wurde von 137 Försterinnen und Förstern in 198 (4x4 km) Erhebungsrastern durchgeführt. Die Berichte wurden Anfang 2024 entwickelt, fertiggestellt und sollen Ende 2024 veröffentlicht werden. (www.facebook.com/…;eav=Afb0IYCy7i3F9L0nynDBSBFdbjaRT0G9KodLcXRiXPzOBPDJRgzPi5wU_rU54elmQOk&_rdr).
      • Tarayana Foundation hat einen Bericht über invasive Pflanzenarten in der Projektregion zusammen mit dem Nationalen Zentrum für biologische Vielfalt (NBC) und dem College of Natural Resources (CNR) und nach Befragungen von Farmern erstellt. Publikation der Studie (www.tarayanafoundation.org/…) und basierend darauf, Durchführung von Trainings in den Gemeinden zur Identifikation und Entfernung von invasiven Arten.
    • b. Bewertung der Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel und Sammlung sozioökonomischer Daten:
      • Neben der Erhebung der biologischen Vielfalt sind eine Bewertung der Gefährdung durch den Klimawandel (Climate Change Vulnerability Assessment, CCVA) und eine sozioökonomische Erhebung wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung von Plänen für ein klimafreundliches Management in den neun DFOs des Projektgebiets. Von Juli bis Dezember 2023 wurden insgesamt 6231 Personen (2284 Frauen), die in der Projektlandschaft leben, befragt, um Informationen über den Klimawandel und die sozioökonomischen Bedingungen zu sammeln. Nach der Datenerhebung nahmen 18 Beamtinnen und Beamte im November 2023 an einer einwöchigen Schulung zum Thema CCVA am International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD) in Nepal teil, um anhand der gesammelten Daten darin geschult zu werden, wie eine Bewertung der Klimaanfälligkeit durchführt wird (www.wwfbhutan.org.bt/…).
  • Verbesserung der Lebensgrundlagen:
    • Fertigstellung von Ökotourismus-Einrichtungen in 5 DFOs (Dagana, Gedu, Samtse, Sarpang, Zhemgang). Pakhadura unter Samtse DFO wurde als Erholungsgebiet für die Besucher ausgebaut. Ein 3,1 km langer Wanderweg wurde von Nindukha nach Do Namkhai Kaw in Dagana angelegt, und es wurden Einrichtungen wie Überdachungen und Toiletten gebaut. Im Rahmen des DFO Gedu wurde der Shougayla-Ökowanderweg instandgesetzt und es wurden Campingplätze und Einrichtungen entlang des Weges geschaffen. In Sarpang wurde das südliche Rettungs- und Rehabilitationszentrum für Wildtiere für Besucher geöffnet, nachdem die Entwicklung von Besuchereinrichtungen unterstützt worden war. In der Kulturstätte Dungkar Nye in Zhemgang wurden Besuchereinrichtungen wie ein Opferplatz, eine freitragende Brücke und eine Abfallentsorgungsanlage gebaut. Es wird erwartet, dass die Maßnahmen mindestens 21.740 Menschen in diesen fünf Gebieten zugutekommen werden. (www.bbs.bt/… www.bbs.bt/…).
    • Eine Studie über die Erhaltung und Anwendung von lokalem und traditionellem Wissen wurde abgeschlossen, in der auch Schlüsselfragen für das Projekt behandelt werden, z. B. die Bewältigung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtieren, Maßnahmen zur Wasserbewirtschaftung und die Anpassung an den Klimawandel.
    • Die Hauptverantwortlichen von neun DFOs wurden für den C2C-Ansatz (Conflict to Coexistence) geschult, und in der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden in acht Gewogs Human-Wildlife-Conflict (HWC) Assessments anhand des C2C-Bewertungsrahmens durchgeführt.
  • Kapazitätsaufbau bei Projektpartnern und Begünstigten:
    • Eine Baumschule am Ugyen Wangchuck Institute for Conservation and Environmental Research (UWICER) wurde aufgebaut. Die Baumschule dient nicht nur der Aufzucht von Setzlingen, sondern auch als Demonstrations- und Ausbildungsstätte für angehende Försterinnen und Förster am UWICER. Außerdem Aufbau von weiteren Baumschulen in den fünf Forstämtern Tsirang, Dagana, Samtse, Gedu and Paro.
    • Für das NLCS und das DoFPS wurden 2 Schulungen für fortgeschrittene Drohneneinsätze durchgeführt. Insgesamt 31 Beamtinnen und Beamte des DoFPS (4 Frauen) und 13 Beamtinnen und Beamte des NLCS (2 Frauen) wurden in der Vermessung, Kartierung und Kontrolle von und mit Drohnen geschult, einschließlich grundlegender Wartung und Datenanalyse.
    • Bis Juni 2024 wurden insgesamt 551 (192 Frauen) Mitglieder lokaler Gemeinschaften, die jeweils einen Haushalt repräsentieren, im Management von Nichtholz-Waldprodukten und Gemeinschaftswäldern geschult. Weitere Schulungen für die Gemeinden umfassten Wurmkompostierung und den Umgang mit invasiven Pflanzenarten (472 Personen).
    • Insgesamt 222 Forstbeamtinnen- und Beamte und 16 Beamtinnen und Beamte des NLCS haben von Januar bis Juni 2024 an verschiedenen Schulungen zum Kapazitätsaufbau teilgenommen. Die Schulungen betrafen das Management von Waldbränden, die Bewältigung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtier, SMART-Patrouillen, den Einsatz von Drohnen, die Erforschung von Arten und Erhebungen einschließlich Datenanalyse und Berichterstattung, die nachhaltige Waldbewirtschaftung, den Umgang mit Waldschädlingen sowie grundlegende Schulungen zur Identifizierung von Flora und Fauna.
    • Mit dem Ziel, den Naturschutz zu fördern, wurden in allen 9 DFOs öffentliche Sensibilisierungskampagnen durchgeführt, die sich auf die Verhütung von Waldbränden, neue Wald- und Naturschutzvorschriften und forstwirtschaftliche Online-Dienste fokussierten. Insgesamt nahmen 6320 Personen (1704 Frauen) an den Veranstaltungen teil.
    • Tarayana Foundation präsentierte Projektmethoden und Auswirkungen auf das Management von Wasserressourcen auf der UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai im Dezember 2024 (www.linkedin.com/…).
  • Sicherung von Wasserressourcen:
    • Auf der Grundlage des Berichts zur Bewertung von Quellgebieten arbeitete Tarayana am Quellgebiet-Management und an der Verbesserung der Wasserversorgung. Zu den Maßnahmen gehören die Installation von Regenwassersammelanlagen, die Entwicklung von Wasserfilter- und -speicheranlagen und die Verbesserung der Wasserverteilung (express.adobe.com/…).
    • Bis Juni 2024 wurden in 14 Gewogs der 9 Distrikte der Projektlandschaft Wassergewinnungssysteme eingerichtet, von denen 1364 Haushalte mit 7713 Personen (3831 Frauen) profitieren.

Letzte Aktualisierung:
12/2024

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Videos zum Projekt

Schülerinnen beim Wasserholen in Bhutan

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Meldungen zum Projekt

21.05.2021

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