Die NDC-Partnerschaft

Stand: Mai 2023

Gemeinsam die nationalen Klimaschutzbeiträge umsetzen und ambitioniert fortschreiben

Vor einem teilweise bewölktem Himmel schweben eine digital gestaltete durchsichtige Weltkugel und Icons, die Nachhaltigkeit symbolisieren.

Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen hat sich die Weltgemeinschaft auf der Weltklimakonferenz 2015 verpflichtet, den durchschnittlichen Temperaturanstieg weltweit auf unter 2 Grad Celsius, möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, verglichen mit dem vorindustriellen Niveau. So sollen ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen des Klimawandels beherrschbar bleiben.

Nationale Klimaschutzbeiträge als zentrales Element zur Reduktion der Treibhausgasemissionen

Zentrales Element dazu sind die nationalen Klimaschutzbeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) der Länder. Im jeweiligen NDC beschreibt jeder Staat, wie er seine Treibhausgasemissionen senken und welche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel er umsetzen will. Zudem sind die Unterzeichnerstaaten aufgefordert, langfristige Entwicklungsstrategien mit niedrigen Treibhausgasemissionen (LTS) zu formulieren und zu kommunizieren.

Das Pariser Klimaabkommen verpflichtet die Staaten, ihre nationalen Klimaschutzbeiträge alle fünf Jahre zu aktualisieren und zu verbessern, um dadurch ihre Ambitionen mit jedem Zyklus zu steigern. Jede NDC-Einreichung soll einen Fortschritt gegenüber der vorherigen darstellen und die höchstmögliche Ambition eines Landes widerspiegeln.

Für den aktuellen Zyklus (2020 bis 2025) haben viele Länder ihre neuen oder aktualisierten NDCs zwischen 2020 und 2022 eingereicht – andere sind noch im Aktualisierungsprozess. Allerdings wird an den eingereichten Beiträgen deutlich: die festgelegten Ziele reichen bei Weitem nicht aus, um das 2-Grad-Celsius-Ziel oder gar das 1,5-Grad-Celsius-Ziel zu erreichen.

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt mit verschiedenen Ansätzen die Umsetzung und Ambitionssteigerung der NDCs, beispielsweise durch die Förderung globaler Initiativen. Insbesondere die NDC Partnerschaft (NDCP) leistet hier einen wesentlichen Beitrag.

Auftrag und Ziele der NDC-Partnerschaft

Die NDCP wurde 2016 von der deutschen Bundesregierung gemeinsam mit anderen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern sowie multilateralen Organisationen gegründet. Ziel dieser global etablierten Initiative ist es, im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens die Umsetzung von nationalen Klimaschutzbeiträgen, deren Ambitionssteigerung und Ausrichtung auf Langfriststrategien zu unterstützen.

Das heißt: Die NDCP bringt konkrete klimarelevante Unterstützungsanfragen der Partnerländer mit Angeboten von verschiedenen Gebern zusammen und fördert die finanziellen und fachlichen Kapazitäten für eine effektive Umsetzung der NDCs – vor allem in Entwicklungsländern, die sonst wenig Unterstützung in diesem Bereich erhalten würden. Unterstützungsanfragen werden im Rahmen von Partnerschaftsplänen, einzelnen Ad-hoc-Anfragen (Request for Support) oder Initiativen und Programmen wie dem Climate Action Enhancement Package (CAEP), der Economic Advisory Initiative sowie der Readiness Support for Greening Central Banks Initiative vom jeweiligen Partnerland an das Unterstützungsnetzwerk der NDCP übermittelt.

Die NDCP umfasst derzeit über 200 Mitglieder, darunter Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer sowie internationale Organisationen, Entwicklungsbanken, und assoziierte Mitglieder. Ein Steuerungskomitee aus 14 Mitgliedern lenkt und leitet die NDCP. Das Tagesgeschäft wird von einem Sekretariat, der Support Unit der NDCP, geführt.

Die Rolle Deutschlands

Seit Bestehen der NDC Partnerschaft unterstützt die Bundesregierung die Initiative finanziell und politisch. Das heißt konkret:

direkte Finanzierung der Support Unit der NDCP,
indirekter Finanzierung über laufende Projekte,
Mitarbeit im Steuerungskomitee der NDCP und bei der Strategieentwicklung,
Beantworten von Unterstützungsanfragen der Mitgliedstaaten.

Die Bundesregierung ist mit bisher mehr als 600 Millionen Euro die größte Geberin der NDCP. Davon wurden etwa 400 Millionen Euro über die IKI zur Verfügung gestellt.

Unterstützungsleistungen der IKI

Die IKI unterstützt die NDCP vor allem durch direkte Beiträge zu Initiativen und Unterstützungsanfragen der NDC-Partnerschaft sowie NDC-relevante Unterstützung im Rahmen des IKI-Projektportfolios.

Von 2019 bis 2021 hat die NDCP mit dem CAEP rund 70 Partnerländer, zusätzlich zu den regulären Angeboten der Partnerschaft, durch schnelle und effektive technische Leistungen nachfrageorientiert unterstützt, ihre NDCs zu überarbeiten und eine Ambitionssteigerung zu erreichen. Viele dieser Länder haben bereits überarbeitete NDCs eingereicht. Deutschland hat sich – unter anderem durch die IKI – finanziell am CAEP beteiligt.
Der erste Themencall der NDC Partnerschaft ist die Nachfolgeinitiative des CAEP, und soll Schwellen- und Entwicklungsländer an zwei wichtigen Punkten unterstützen:

Vorbereitung, Aktualisierung und Verfeinerung von langfristigen Strategien für niedrige Emissionen und Entwicklung sowie

Verstärkung der Qualität und Steigerung der Ambitionen ihrer nationalen Klimabeiträge.

Ziel ist es, die LTS und NDCs voranzubringen, gleichzeitig die Angleichung der beiden Instrumente zu fördern und Kapazitäten für ihre nachhaltige Durchführung aufzubauen.

Die IKI hat die Ausarbeitung des Calls unterstützt und Fördermittel bereitgestellt, um auf Länderanfragen zu reagieren. Die Unterstützung erfolgt insbesondere über die Projekte:

Beitrag an die NDC Partnerschaft (NDCP) zur Umsetzung des Arbeitsprogramms 2021-2025

Unterstützungsprogramm Pariser Abkommen

2050 is now: Aligning climate action with long-term climate and development goals
Im Kontext der Covid-19-Pandemie wurde im Juni 2020 von der NDCP die Economic Advisory Initiative gestartet, die bis 2022 lief. Unter anderem durch IKI-Fördermittel wurde der nachhaltige Wiederaufbau der Wirtschaft (Green Recovery) in den Partnerländern unterstützt.
Der Finanzsektor und insbesondere die Finanzaufsichtsbehörden spielen eine Schlüsselrolle bei der Umlenkung der Finanzflüsse in nachhaltige Investitionen. Die Greening Central Banks Initiative bietet Zentralbanken aus NDCP-Mitgliedsländern die Möglichkeit, Unterstützungsleistungen für dieses Ziel bei der NDCP anzufragen.

Das Unterstützungsmodell baut auf Erfahrungen der Economic Advisory Initiative auf: Externe Beraterinnen und Berater werden an Zentralbanken entsandt; darüber hinaus wird ein Pool aus internationalen Fachleuten bereitgestellt, um themenspezifische Unterstützung anbieten zu können. Ergänzend fördert die Initiative den Austausch unter Zentralbanken zum Aufbau von institutionellen Kapazitäten.

Die IKI unterstützt die Initiative durch das Projekt Greening Financial Systems Programme, das gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) durchgeführt wird.
Der Ansatz der NDC Partnerschaft für gemeinsames Handeln bewirkt zwar eine sofortige Unterstützung der anfragenden Länder. Es gibt aber Fälle, in denen die Anfragen nach Unterstützung für den Klimaschutz unbeantwortet bleiben. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, hat die NDCP 2021 auf der Weltklimakonferenz (COP26) den Partnership Action Fund ins Leben gerufen. Der Fonds unterstützt seine Mitglieder aus Entwicklungsländern dabei, die Umsetzung ihrer NDCs zu beschleunigen, indem er Unterstützungslücken überbrückt, sobald die Mitglieder mit ihren eigenen Ressourcen und Programmen reagiert haben. Indem der Fonds Mittel bündelt und leichter verfügbar macht, stellt er sicher, dass schneller auf die Bedürfnisse der anfragenden Länder reagiert werden kann und diese so einen besseren Zugang zu technischen und finanziellen Ressourcen haben.

Die IKI hat den PAF insbesondere dadurch unterstützt, dass über das Förderprogramm Ende 2021 eine Million Euro zur Verfügung gestellt wurden. Diese Einzahlung erfolgte über das Projekt Beitrag an die NDC Partnerschaft zur Umsetzung des Arbeitsprogramms 2021-2025.

Die NDCP

Website

Wissensportal zu Finanzierungsmöglichkeiten und für technische Unterstützung

Video (YouTube)

IKI-Themenseite

Umsetzung der nationalen Klimaschutzbeiträge

IKI-Schnittstellenprojekte

Eine Weltkarte mit grünen Kontinenten und gelben Markierungen für die IKI-Schwerpunktländer

In den IKI-Schwerpunktländern, die Mitglied in der NDC Partnerschaft sind, können die IKI-Schnittstellenprojekte für die Beantwortung von Unterstützungsanfragen besonders geeignete Partner sein.

Schwerpunktländer und Schnittstellenprojekte